Ein Mann, eine Frau, vier Szenen zwischen Strasse und Hotelzimmer: Der Mann - verheiratet und Vater von zwei Kindern - hat einen Termin in der Stadt. Er setzt sich kurz auf eine Bank. Eine Frau kommt auf ihn zu. Sie beginnt mit ihm zu sprechen. Sie gehört nirgendwohin, ist ein Teil der Straße. Buchstäblich wirft sie sich ihm an den Hals.

Der Norweger JON FOSSE ist einer der bedeutendsten und meistgespielten europäischen Theaterautoren der Gegenwart. "Winter" ist eine gnadenlose Nahaufnahme der Paralleluniversen "Mann" und "Frau" mit all ihren Ausformungen des Begehrens, der Hoffnung, der Ablehnung, der Abhängigkeit, der Flucht vor zuviel Nähe und der Angst vor Einsamkeit.

Die Unmöglichkeit zu einander zu kommen ist geprägt durch selbstsüchtige Sehnsüchte und unerreichbare Idealvorstellungen. Kälte und Entfremdung bestimmen die tragikomische Kommunikation zwischen zwei nach Liebe und Erfüllung Suchenden. Die Sprache Jon Fosses ist aufs Notwendigste reduziert und zugleich hochmusikalisch.
Ein archetypisches Beziehungsdrama, das Beziehungsmuster schonungslos bloßlegt. Katharina Bigus und Andreas Puehringer brillieren in diesem fesselnden Schauspieler-Theaterstück.

"Winter" von Jon Fosse
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Spiel: Andreas Puehringer, Katharina Bigus
Regie: Doris Schüchner
Ausstattung: Georg Lindorfer
Lichtdesign: Alexander Böhmler 

Jon Fosse bei wikipedia.de:
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