Er macht Leid zu Lied wie kein anderer. Seine hoch emotionalen Lieder ragen singulär aus der Masse heraus. Und seine Auftritte lassen, wie schon mehrere Male im Posthof zu erleben, niemanden unberührt. Nach seinem bislang größten Erfolg, der Cover-Sammlung "Unlearned", erscheint nun mit "This Here Defeat" endlich wieder ein Album mit Originalen des stimmgewaltigen, hoch respektierten Singer/Songwriters Scott Matthew.

Scott Matthew liebt das Reduzierte. Das wissen wir seit das einstige Mitglied der Alternative-Band Elva Snow 2008 als Solokünstler debütierte. Seine Songs werden meist von Cello, Klavier, Ukulele, Akustikgitarre und natürlich seiner unverwechselbaren Stimme getragen. Selten hört man mehr. Doch nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Und so ist "This Here Defeat", das fünfte Album des in New York lebenden Australiers, ein wenig anders. "Dieses Album ist ein schöner Abzweig von dem, was ich vorher gemacht habe", sagt Scott, "ohne dass es etwas völlig Neues wäre. Aber es ist anders."

Tatsächlich sind die ersten Stücke dunkler und zugleich getragener als frühere, ungebrochener, elegischer. In "Skyline", einem der Kernstücke des Albums, überrascht er mit einem noch nie zuvor gehörten Scott-Matthew-Sound: einem treibenden, aber dennoch schweren Drumbeat, kontrastiert von einem weichen, glockenhellen Fender Rhodes. Und dann erscheint das Titellied beinahe wie ein plötzlicher Regenbogen am Himmel, ein klassischer Popsong, weich und federleicht instrumentiert, aber mit Lyrics, die zugleich traurig und humorvoll sind.

"This Here Defeat" ist Scott Matthew, wie man ihn liebt. Aber mit neuen, spannenden Facetten. Einer der ganz großen Songpoeten unserer Zeit, der nun in Begleitung seiner Musiker (Piano, Cello, Gitarre) nach Linz zurückkehrt.