In der akut wieder sehr populären Welt des Folkrock sind Schandmaul so etwas wie die große Samstagabend-Show: der Dauerbrenner seit 18 Jahren, voller Rituale, spannender Einlagen, beliebter Ehrengäste, mit einem vogelfreien Entertainer namens Thomas (Lindner). Die Fans der Münchner Truppe wissen, was sie bekommen: erstklassige Spielmannskunst, lebenslustigen Folk, donnernden Rock und magische Mittelalterklänge.

Doch jedes Album gleicht auch einer Wundertüte. Das bislang letzte Werk namens "Unendlich", das Schandmaul nun im Rahmen dieser Tour akustisch zur Aufführung bringen, zeigt unsere reisenden Gesellen fröhlicher, flotter, frischer, trunkener, erzählfreudiger, geselliger denn je. In großer Runde wird gefeiert und gezecht, wie es uns das Brauchtum lehrt.

Und allen, die dieses Schauspiel falsch verstehen wollen, obwohl es bei Schandmaul eigentlich rein gar nichts misszuverstehen gibt, sendet die Gruppe mit "Bunt und nicht braun" eine eindeutige Botschaft. Damit beziehen Schandmaul zum ersten Mal politisch Stellung gegen rechte Idioten, die im Fahrwasser vieler deutschsprachiger Bands fischen. "Wir sehen uns als Unterhaltungskapelle", stellt Linder klar, "eine Band, die verbinden will: Menschen, Musikstile, Lebensstile". Oder wie es in dem Lied heißt: "Wir spielen für die Freiheit, gegen genormtes Sein! Auf unserem Kreuzzug für mehr Toleranz laden wir ein".

Ihr freundlicher Kreuzzug führt Schandmaul nun erneut nach Linz. Und wer unsere Lieblings-Mittelalter-Recken schon mal im Posthof gesehen hat, der weiß, dass da ein Spektakel für die ganze Familie wartet. Ob Punk-Enkel, Rittersmann, Ökobraut, Gothic-Girl oder Anzugonkel - jedeR ist bei Schandmaul willkommen.

Im Vorprogramm werden diesmal "Schandmäulchen" auftreten und einen Auszug aus dem unlängst veröffentlichten Kinderbuch vortragen.