Die "edle Gruppe aus dem Ghetto" - so die etwas gestelzte Übersetzung ihres Namens - brachte dieserorts schon im Vorjahr das Blech zum Fliegen und den Schweiß zum Tropfen. Kein Wunder, handelt es sich hier doch um eine amtliche rumänische Gypsy-Supergroup, die elitär im besten Wortsinn ist und deren Kunst selbst unter den kritischen Augen der Roma unbestritten ist. Die Musiker rekrutieren sich nämlich allesamt aus den "Metropolen" der rumänischen Folklore: Die Blechbläser kommen aus dem entlegenen Dörflein Zece Prajini im Nordosten des Landes, aus dem auch FANFARE CIOCARLIA und FANFARE SAVALE stammen. Geiger, Akkordeonist und Sänger wiederum sind aus dem beschaulichen Clejani, südwestlich von Bukarest, gebürtig - bekannt geworden durch den CLEJANI EXPRESS und auch als Heimat eines Gutteils von TARAF DE HAIDOUKS mehr oder minder geläufig.

Dem belgischen Renommier-Label Crammed Records ist es zu verdanken, dass MAHALA RAI BANDA nicht (wie einige Mitglieder der Vorgänger-Formation ROM BENGALE) im Drogensumpf versanken, sondern das Scheinwerferlicht der Weltmusikbühne erblickten. Dort erschien 2004 die Debüt-CD des Ensembles und fünf Jahre danach das Album "Ghetto Blasters", mit dem sich MAHALA RAI BANDA in die obersten Regionen der World Music Charts emporbliesen.

Wenn die 11 Herren dann auf der Bühne zum Vollzug schreiten, wird die traditionelle Brass-Musik ihrer Vorfahren mit Oriental Pop, Rumba Catalan, Reggae und Manele gehörig durchmischt und ein wahrer Festschmaus für alle Gypsy-Maniacs mit offenen Ohren aufgetischt. Prädikat: Garantiert tanzbar!

"Der musikalische Kreuzzug der rumänischen Gypsies ist unaufhaltsam. Kolos, Horas, Swing und selbst verblechte Ska- und Reggae-Rhythmen bringen jede Socke zum Qualmen." (Jazz thing #81)