Man kennt ihn als Kopf einer der erfolgreichsten irischen Bands der Gegenwart: The Frames. Schon seit Beginn der 90er aktiv, schießen ihre epischen, mitunter an Coldplay erinnernden und mit Folk-Einflüssen durchsetzten Rock-Alben (zuletzt "The Cost", 2006) regelmäßig in ihrer Heimat auf Platz 1. The Frames bespielen weltweit große Bühnen und begleiteten u.a. Bob Dylan auf einer seiner Tourneen.

Man kennt ihn aber auch als Schauspieler: Er verkörperte den rotschopfigen Gitarristen Outspan Foster im Kultmusikstreifen "The Commitments" und brillierte - quasi auf seine eigenen Anfänge verweisend - als Straßenmusikant in der Hauptrolle der preisgekrönten Romanze "Once". Und zwar an der Seite seiner späteren Herzensdame im wirklichen Leben, der tschechischen Pianistin und Sängerin Markéta Irglová. Das Stück "Falling Slowly" aus dem Soundtrack zu "Once", den die beiden gemeinsam schrieben, brachte ihnen 2008 den Oscar für den "besten Song" ein - und bewog sie fortan, als Folk-Duo unter dem Namen The Swell Season in Erscheinung zu treten.

Ganz gleich auf welches Terrain sich Glen Hansard wagt - es fliegen ihm stets die Herzen zu. So auch bei seinem späten, wunderbaren Solo-Debüt "Rhythm & Repose", das den sympathischen Iren nun nach Linz führt. Das im Vorjahr erschienene Werk ist eine Aufarbeitung von Hansards eineinhalbjährigem Aufenthalt in New York, wohin es ihn anlässlich der Broadway-Version von "Once, The Musical" verschlug. Eingespielt wurde es unter Mitwirkung einer ganzen Armada an profilierten Musikern, darunter Nico Muhly und Rob Moose (Bon Iver), David Mansfield an der Slidegitarre (Dylans "Rolling Thunder"-Tour), Javier Mas (Leonard Cohens Live-Band) und die Hälfte der aktuellen Bläser von Bruce Springsteen.

Es sind aber nicht nur die auch live exzellent für großes Ensemble arrangierten Kompositionen, die einen Auftritt von Glen Hansard so außergewöhnlich machen - sondern ganz besonders auch die intimen Geschichten aus seinem ganz privaten Leben, die eine besondere Magie entfalten.

Glen Hansard live - das ist, wie über sein letztes Wien-Konzert geschrieben wurde, "ein musikalisches Naturereignis".