Verena Altenberger
Undine geht / Der Ring des Nibelungen
// GS (num. Sitzpl.): € 28/31/34 // Tickets!
Verena Altenberger glänzte zwei Saisonen lang als Buhlschaft im Salzburger "Jedermann". Die vielseitige Schauspielerin ist mittlerweile aber auch aus vielen TV- und Kinofilmen bekannt. Dieser Abend wird jedoch persönlich, und so liest sie aus dem großen Abschiedstext Ingeborg Bachmanns sowie aus Necati Öziris "Der Ring des Nibelungen".
Altenberger erklärt: "Ich lese meine alte große Liebe: Bachmann - und meine neue, frische Liebe: Öziri. In beiden Texten geht es darum, dass Frauen gehen. Aufhören, nicht mehr mitspielen. Aussteigen aus dem patriarchalen System. Und sich dabei so sehr nach Liebe sehnen. Liebe auf Augenhöhe und ohne Abhängigkeiten - das schlägt für mich auch den Bogen zu meiner Interpretation der Buhlschaft."
Verena Altenberger gehört aktuell zu den renommiertesten Schauspielerinnen in Europa. Im Kino machte sie im Thriller "Die Hölle" von Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky auf sich aufmerksam und für die Hauptrolle von "Sterne unter der Stadt" von Chris Raiber bekam sie gleich mehrere Filmpreise verliehen. Bei den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin feierte sie in der Hauptrolle des Dramas "Die beste aller Welten" von Adrian Goiginger Weltpremiere und erhielt auch hier zum ersten Mal für ihre herausragende Darstellung zahlreiche nationale wie internationale Preise. Einem breiteren Publikum wurde sie durch die Hauptrolle der Fernseh-Kommissarin Elisabeth Eyckhoff im Münchner "Polizeiruf 110" bekannt.
Mit "Undine geht" schreibt Ingeborg Bachmann 1961 an, gegen ein übermächtiges Patriarchat, das nicht nur die Rolle der Frau beschränkt auf ein domestiziertes Wesen, sondern auch den Mann auf eine funktionale Rolle reduziert. In ihrer prägnanten und doch sinnlichen Sprache „vermag Bachmann mit Bildern und Mythen alles über Liebe, Menschen und Verzweiflung zu sagen. Ihren Gestalten ist eines gemeinsam: das Leiden an der ungeheuerlichen Kränkung, die das Leben ist.
Mit "Der Ring des Nibelungen" wollte Richard Wagner den Deutschen ihren eigenen Mythos geben. Necati Öziri, seit 2017 Dramaturg bei den Berliner Festspielen, korrigiert das vielleicht "deutscheste" aller Gesamtkunstwerke und fragt: Gibt es ein neues Wort für "Wir"? Eines, das nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner meint? Leben "wir" wirklich wieder in goldenen Zwanzigern, die vor den Dreißigern kommen? Und sind wir nicht alle ein bisschen Wotan?