Programm
33. Linzer Kleinkunstfestival | Das flexible Posthof-Abo
Mi. 16.11.2016 // 20:00 | Kleinkunst

Theatre du Pain (D)

Tamtam der Leidenschaften


// MS (num. Sitzpl.): € 18/20/22 // Tickets!


Drei ergraute Erben eines ehrwürdigen Frankfurter Bankhauses. Endlich mal ein Rahmen, in dem Mateng Pollkläsener, Wolfgang Suchner und Hans König alias Theatre du Pain ihre Seriosität voll ausspielen können! Hobbymäßig jedoch überfallen sie im aktuellen Programm nach Dienstschluss maskiert die Filialen ihres eigenen Unternehmens. Die akkurat geplanten Beutezüge gefährden alsbald das Unternehmen. Insbesondere dann, als die schöne Ethnologiestudentin Penelope sie zufällig dabei beobachtet, entlarvt und ein subtiles Erpressungsspiel abzieht.

Soweit zum Plot, der natürlich keiner sein wird. Halten wir es weiter besser mit David Lynch und fragen, ob es Penelope wirklich gibt. Geht es gar um freudsche Todessehnsüchte? Um die, unserem ökonomischen System innewohnenden, zerstörerischen Krabbel- und Triebkräfte? Etwa um die Lebenserfahrungen des Homo Sapiens, der seine Widersprüche nie und nimmer übereinander kriegt?

Nach dem Motto "Wenn die Zusammenhänge unübersichtlich werden, sollte man aufhören, sie Zusammenhänge zu nennen" untersucht "Tamtam der Leidenschaften" den modernen Vernunftbegriff, irrige Glücksvorstellungen, Denkmuster- und Gewohnheiten. Und das kann niemand so radikal-unterhaltsam und nachwirkend denkwürdig wie dieses Trio.

Auch das neue Programm des Theatre Du Pain ist eine furiose Mischung aus Neu-Dada, Barocktheater, philosophischem Kabarett und Rock’n’Roll-Show. Wer sie zum ersten Mal sieht, diese preisgekrönten, seit über 30 Jahren über deutschsprachige Bühnen marodierenden Herren in Schlips und Kragen, wird einen anderen Blick auf die Wirklichkeit bekommen. Die, die sie bereits kennen und lieben, werden staunen, weil alles so ist, wie man es nicht erwartet hat und doch ganz anders.

"Wenn mit den Mitteln der Sprache vor ihrem endgültigen Versagen noch ein letztes Wort über das 'theatre du pain' gesagt werden darf, dann kann es nur eines geben: Großartig!" (Göttinger Tageblatt)

"Anarcho-Kleinkunst deluxe!" (OÖN)