Programm
TanzTage 2013 Labor
Fr. 26.04.2013 // 20:00 | Tanz

tanzhafenFESTIVAL - Innovative Tanzstücke aus Österreich

Doris Uhlich, Marina Koraiman, Vertebra Dance Collective


// GS (num. Sitzpl.): € 12/14/16 // Tickets!


Der Linzer Hafen als Ort des Austauschs und der Begegnung, Knotenpunkt und Zwischenstation für Tanzkunstschaffende aus der Region: Sechs "Anlegestellen" dienen von 26. April bis 4. Mai 2013 erstmals als verbundene Spiel- und Erlebnisorte rund um zeitgenössischen Tanz. Der Schwerpunkt des ersten tanzhafenFESTIVALs liegt in der Präsentation von professionellen und kurzen Tanzstücken, die einen weiten Einblick in diese Kunstform gewähren.

Vordergründig werden KünstlerInnen präsentiert, deren Wurzeln oder deren Entwicklung einen regionalen Bezug zur Stadt Linz und dem Land Oberösterreich haben. Mit dabei sind bereits etablierte KünstlerInnen und auch Tanzschaffende, die am Beginn einer vielversprechenden Karriere stehen. Egal wohin es die KünstlerInnen in der Zwischenzeit verschlagen hat, für dieses Festival kehren sie wieder nach Linz zurück.

Am 26. April startet das Festival mit drei Tanzvorstellungen im Posthof. Zu sehen sind Stücke von Doris Uhlich, dem Vertebra Dance Collective und Marina Koraiman. Weiter geht es mit einem Ausflug nach Wels in das Werkraumtheater Kornspeicher zur Premiere des Tanzstücks "merkaba" von biancaanneb am 27.04. Tanzvorstellungen im Lentos und die Österreich-Premiere des Stücks "Poptries" der preisgekrönten Company Transitheart Productions im Deep Space des AEC setzen das Programm in der ersten Maiwoche fort.

Neben Vorstellungen und Tanzfilmen als Abendprogramm beinhaltet das tanzhafenFESTIVAL auch kostenfreie Workshops. Hier soll der zeitgenössische Tanz in praktischer Form einem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Workshops finden in der RedSapata Tanzfabrik statt. Es kann und will mitgetanzt werden!

Der Abschluss des Festivals bildet ein Tanzfest am 4. Mai in der KAPU mit zeitgenössischen Tanzfilmen von KünstlerInnen aus Österreich. Anschließend werden Live-Bands und DJs die Tanzwut anfeuern.

Das tanzhafenFESTIVAL wurde von Ilona Roth und Ulrike Hager, Vorstandsmitglieder der RedSapata Tanzfabrik, ins Leben gerufen. Lena Setzwein, Bianca Anne Braunesberger und Josseline Black sind Tänzerinnen aus Deutschland, Österreich und den USA, die sich neu in Linz eingefunden haben. Sie gestalten das Programm inhaltlich aus und werden beim Festival auch eigene Tanzkunstwerke zeigen.

Mit freundlicher Unterstützung von Kulturland OÖ und Linz Kultur

 

Aktuelle Infos zum Festival und Programm: www.tanzhafenfestival.com


Programm im Posthof:

> Marina Koraiman: Korenina
> Vertebra Dance Collective: Boiling-Freezing-Melting point
> Doris Uhlich: Rising Swan


Marina Koraiman: Korenina [:Wurzel]

Ein gehen durch die geschichte, die stellen als leere offenbart.
Ein sich stellen, das positionen in haltungen überführt.
Ein nebel, der das totstellen mit seiner imaginierten wurzel in verbindung bringt.
Ein schweigen, das verstellte stimmen kreiert.
Ein engel, der offenbarungen zur verfügung stellt.
Ein tanz mit der eigenen identität zur kollektiven vorstellung.

(Gewidmet allen Kindern, die kulturell oder persönlich bedingte Gewalterfahrungen erleiden müssen)

Inspiriert von Maja Haderlaps Buch "Engel des Vergessens" gräbt Marina Koraiman ihre eigenen Wurzeln aus, verortet sie, tastest sich an ihnen entlang, bis in der Rhizosphäre eigene Bestimmtheiten auftauchen. Ein Tanzstück über "Niemandsländer" und "Lebendigkeiten".

Idee, Choreographie, Tanz, Kostüm: Marina Koraiman
Regie, Bühne, Licht: Katrin Ackerl Konstatin
Stimme: Johanna Magdalena Haslinger
Texte: aus "Engel des Vergessens" von Maja Haderlap
Foto: Karlheinz Fessl
Grafik: Franz Durst

www.marinakoraiman.at


Vertebra Dance Collective: Boiling-Freezing-Melting point

''Boiling-Freezing-Melting point'' is a piece based on human behavior. Watching people live within a system, in a highly competitive society, we can discern that people pass through different roles every day. The same person exercises power or is under the power of others depending on the situation or on what the consequences of those  circumstances might be. How do people interact when power is changing faces and forms? What happens when the oppressed becomes the oppressor? We have looked at how this could be a domino effect under the common term of power, shaping and (re)defining whole societies.

Vertebra Dance-Collective was founded in 2010 by Marina Mazaraki and Fivos Salahas. Our base is in Salzburg, Austria and we are strongly linked to Linz since we both work for the company Transitheart Productions as well. Our work is inspired by the observation of human behavior. We are constantly aware of what is happening around us in human society. We are touched by political and social issues, which affect and inspire us in our performances. In our pieces, we are trying to communicate our message to the audience through movement and visual art.

Tanz: Marina Mazaraki, Marina Antoniou, Fivos Salahas
Sound: Filippos Manesis


Doris Uhlich: Rising Swan

The plain was grassy, wild and bare,
Wide, wild, and open to the air,
Which had built up everywhere
An under-roof of doleful gray.
With an inner voice the river ran,
Adown it floated a dying swan,
And loudly did lament.

(aus: Alfred Lord Tennyson "The Dying Swan", 1830)

Als Ausgangspunkt für Doris Uhlichs Solo "Rising Swan" dient Michel Fokines Choreografie "Der sterbende Schwan". Das revolutionäre expressive Ballett wurde 1907 von Anna Pawlowa uraufgeführt und machte diese weltberühmt. Das Auf und Ab des Schwans, die Wucht des Flügelschlags und das Widersetzen gegen das Untergehen, das Pawlowa in ihrem Solo ausdrückte, finden in "Rising Swan" eine neue Form. Doris Uhlich holt die Choreografie ins Jahr 2010 und verknüpft sie mit persönlichen Erinnerungen von Aufbrüchen und Untergängen.

"Anna Pawlowa ist für mich eine Popfigur am Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihr 'Sterbender Schwan' dauerte nur drei Minuten, er wurde vor Tausenden von Menschen in Music Halls aufgeführt. Der Schwan steht für Untergang, aber auch Übergang in neue Welten, Visionen. Die Kombination aus Pop und klassischem Ballett bringt mich zur Frage: Welche Visionen und welcher Lebenshunger stecken in populären Songs, die mich seit der Jugend begleiten? Feel the city breaking and everybody shaking, we are staying alive! Vielleicht, vielleicht auch nicht." (Doris Uhlich)

Choreografie, Performance: Doris Uhlich
Dramaturgie: Andrea Salzmann, Yoshie Maruoka
Künstlerische Beratung: Judith Staudinger
Video: luma.launisch

Eine Koproduktion von insert (Theaterverein) / Doris Uhlich und brut / Wien, in Kooperation mit K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, mit Unterstützung vom Tanzquartier Wien, Residence im Rahmen von "Re-Imagining Utopia in New York City" / New York (Movement Research, Austrian Cultural Forum N.Y., Tanzquartier Wien), mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und bm:ukk.

www.dorisuhlich.at