Programm
TanzTage 2018 | Restkartenliste ab 20.4., 15:00 Uhr
Sa. 21.04.2018 // 20:00 | Tanz

São Paulo Dance Company (BRA)

Peekaboo / Gen / Gnawa


// GS (num. Sitzpl.): € 23/26/29


Feurige Leidenschaft, sprühende Energie und pulsierende Lebensfreude: Das sind die Markenzeichen der São Paulo Dance Company. Das temperamentvolle brasilianische Ensemble zählt zu den Top-Tanzkompanien Lateinamerikas und vereint auf virtuose Weise die Eleganz des klassischen Balletts mit einer zeitgenössischen Interpretation populärer brasilianischer Tanzformen.
Bei den TanzTagen gastiert die weltbekannte und mit Preisen überhäufte Truppe mit einem dreiteiligen Programm.

"Peekaboo" (dt. Kuckuck), verweist auf das beliebte Kinderspiel des Versteckens und Enthüllens. Der deutsche Choreograph Marco Goecke bedient sich darin einer unwiderstehlichen Bewegungssprache, die die Intensität und Nervosität unserer Zeit perfekt abbildet. Goeckes AkteurInnen zerlegen die klassische Tanztechnik leichtfüßig in atomare Einzelteile. Sie balancieren auf der hauchdünnen Linie zwischen Sichtbarkeit und Verschwinden und hinterfragen so die Dualität von Sein und Nichtsein. Musikalisch kollidieren Benjamin Brittens feine Sinfonieklänge mit dem brachialen finnischen Chor Huutajat - krasse Gegensätze, die sich auf allen Ebenen spiegeln und die Ängste und Einsamkeit der TänzerInnen sowie kindliche Phantasie und Leichtigkeit offenlegen.

Von Cassi Abranches, ehemals Mitglied der legendären brasilianischen Grupo Corpo, stammt die zweite Kreation des Abends, "Gen". Wogende Arme und Hüften, feine Pendelbewegungen, spektakuläre Hebungen und anspruchsvolle Bodenarbeit - Abranches fordert die Gesetze der Schwerkraft heraus, und bedient sich dazu des Erinnerungsvermögens des Körpers sowie der Impulse eines dichten atmosphärischen Soundtracks, komponiert von Marcelo Jeneci und Zé Nigro.

Die Sonne und das Meer Valencias und die mediterranen Gerüche, Farben und Geschmäcker verführten den spanischen Starchoreographen Nacho Duato zu "Gnawa", dem dritten Stück des Abends. Das Werk, benannt nach einer geheimnisvollen islamischen Derwisch-Gemeinschaft, legt die anmutige Seite der Sao Paulo Dance Company frei. Was mit gedämpfter Mystik und betörend meditativer Sinnlichkeit beginnt, heizt sich rasch auf und bricht sich Bahn zu rasanter, tranceartiger Ekstase.

Heidrun Hofstetter

Peekaboo
Choreographie, Bühne, Kostüme: Marco Goecke
Musik: Benjamin Britten, Simple Symphony Mieskuoro Huutajat, "H.Y.V.Ä." und "Sininen Ja Valkoinen"
Licht: Udo Haberland
Dramaturgie: Nadja Kadel

Gen
Choreographie: Cassi Abranches
Choreographische Assistenz: Ana Paula Cancado
Musik: Marcelo Jeneci & Zé Nigro
Licht: Gabriel Pederneiras
Kostüme: Janaina De Castro

Gnawa
Choreographie: Nacho Duato
Musik: Hassan Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche, Javier Paxariño, Rabih Abou-Khalil, Velez, Kusur and Sarkissian
Licht: Nicolás Fischtel
Kostüme: Luis Devota, Modesto Lomba
Einstudierung: Hilde Koch, Tony Fabre