Programm
Black Humour Festival
Mi. 13.05.2009 // 20:00 | LiteraturSalon

Max Goldt liest viel Neues

und vielleicht ein bisschen was Altes


// MS (num. Sitzpl.): € 10/12/14 // Tickets!


Autorenlesungen kann man im Allgemeinen nicht gerade als Straßenfeger bezeichnen. Für viele Literaten - selbst für sehr, sehr gute und oft auch durchaus bekannte - kann der Raum oft nicht klein genug sein, um diesen mit interessiertem Publikum halbwegs zu befüllen. MAX GOLDTs Lesungen sind da anders. Säle mit mehreren hundert Plätzen sind oft schon Wochen im voraus ausverkauft, wenn der in Göttingen geborene Wahl-Berliner in eben diesen aus seinen Werken liest. Auch seine Bücher verkaufen sich sprichwörtlich wie die warmen Semmeln. Und Literaturpreise werden ihm nebenbei auch noch zuhauf verliehen, wie z.B. letztes Jahr der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis. Als gelernter Kulturpessimist ist man versucht, mit Argwohn hinter derart breitenwirksamem Erfolg Konzessionen an den Breitengeschmack auf Kosten des künstlerischen und intellektuellen Tiefgangs zu vermuten. Aber weit gefehlt. Max Goldt ist nicht bloß wegen seines künstlerischen Genies sondern auch trotz dessen erfolgreich. Seine Werke sind klug und klar, unaufdringlich moralisch - und vor allem das Witzigste, was die deutsche Literatur zu bieten hat! Ja, seine satirische Prosa ist oft zum Wiehern komisch. Dass diese aber, liest man genau, feinst gearbeitet ist, dass sie wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht immer noch vielen, die nur aufs Lachen und die schnelle Pointe aus sind. Bei Goldt entsteht der Witz - ähnlich wie bei Thomas Mann - aus selbstbewusstem Manierismus, aus einer ironischen Überinstrumentierung des sprachlichen Materials. Aber bei Goldt wird dieses Material konfrontiert mit etwas ganz anderem: dem Sprachmüll der Medien, allen Registern von Umgangssprache und Slang, der starren Knappheit des Comics. Goldts Zugriff adelt hier das scheinbar Unseriöse, und aus der Energie populärer Formen gewinnt seine Kunst eine Kraft und Originalität, wie sie aus den Seminarräumen der universitären Germanistikinstitute nie hätte kommen können. ca

"Auf die Unklarheiten in der Systematik der Dinge hinzuweisen ist nur eine der ehrenwerten Aufgaben, denen sich Max Goldt verschrieben hat. Kaum einer versteht es so wie Goldt, die vermeintlichen Nebenschauplätze des Lebens ins Auge des Betrachters zu schieben und den heutigen Alltag auf seine Widersprüche und Kuriositäten hin abzutasten." (Regula Fuchs, Der Bund, Bern)

"Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet." (Daniel Kehlmann)