Eine hungrige Maus beobachtet sehnsüchtig durch ein Fern-Ofen-Rohr einen runden Käse, der so nah und doch so unerreichbar ist: in einer Mausefalle! Die Ahnenbilder, die am Fallenrahmen hängen, sind der Maus Warnung genug, sich nicht leichtsinnig hinzugeben. Mit Beharrlichkeit und List schafft sie es dennoch, sich Käseessenz zu besorgen, ohne dass die Falle zuschnappt.

Käseessenz, schon der Geruch macht ihr weiche Knie. Sie ist süchtig. Sie will mehr, mehr - ein Fondue! Die "Wohlstandsmaus" richtet sich häuslich in ihrem Paradies ein: Schaukel, TV, Blumen, Fahne: alles Käse! Sie ist dick geworden, träge. Langeweile schleicht sich ein. Ihre Träume schmecken verstaubt. Auch das intensivste Putzprogramm kann den aufkommenden Ärger nicht ersticken. Dann sieht sie den goldenen Mond am Himmel...

Was dem Menschen das Gold, ist der Maus der Käse. Hier der Goldrausch, dort das Käsefieber. Beider Leben sind hindernisreiche Rennen nach Begehrlichkeiten. Dabei riskieren sie oft Kopf und Kragen. Und wenn sie es schaffen viel davon anzuhäufen, wird die Hauptsorge, wie sie das Erworbene erhalten und sich gleichzeitig alle Träume erfüllen können. Und da beißt sich der Teufel in den Schwanz. Die Maus auch!

Von Gardi Hutter, Ferruccio Cainero, Mark Wetter
Regie: Ferruccio Cainero
Bühnenbild: Roli Beetschen
Musik: Franco Feruglio