Programm
Ahoi! Pop Spring | A B G E S A G T !
Sa. 27.02.2021 // 20:00 | Indie/Alternative

Dives / Culk

15+1 Jahre Siluh Records


// GS (num. Sitzpl.): € 17/19/24


Siluh Records | Sommer 2005 markierte den Startpunkt des Wiener Labels Siluh Records. Als erster Release wurde die 7" Single "Electricity" des Niederösterreichers Gschu im Rahmen einer großen Party im vor Euphorie dampfenden B72 abgefeiert. Seither zählt Siluh mit über 90 Veröffentlichungen und unzähligen Shows zu einem fixen und steten Bestandteil der Wiener Indie-Szene. Stilistisch bleibt es aufregend, von aktuellem Punkrock, wie Bad Weed, bis zu verschroben-brachial Klängen, wie von Didi Kern & Philipp Quehenberger, gibt's es neben klassischem Indie-Pop, wie die Platten von Francis International Airport, Gary oder Sluff bezeugen, auch so manche Insider-Highlights, wie eine Techno Platte mit Alec Empire, eine Live-Session mit Soundtüftler Yuri Landman und Half Japanese-Legende Jad Fair.

Seit einem Jahr verfügt Siluh auch über einen kleinen Plattenladen auf der Wallensteinstraße, wo neben befreundeten Labels auch so manche andere Lieblingsscheibe zu finden ist. Da das 15jährige Jubiläum wegen Corona verschoben werden musste, feiert Siluh jetzt einfach am 27.2.2021 den 15+1 Geburtstag. Happy Birthday!


Dives | Teenage Angst has paid off well, jetzt wollen Dives more and more. Dives wissen, was sie können, was sie zu dritt ausmacht und welche Songs sie schreiben wollen. Mit seiem ersten Longplayer "Teenage Years Are Over" steigt das Wiener Indie-Surf-Trio nun in die Riege der großen Indie- Bands Europas auf.

Dives haben bereits mit ihrer EP einen rasanten Start hingelegt. In Dresden vor 12.000 Menschen, am Popfest Wien, auf Tour mit Courntey Barnett oder als Support von Franz Ferdinand, Bilderbuch oder den Vengaboys am Wiener Ballhausplatz - in den drei Jahren seit ihrer Gründung durchs Pink Noise Girls* Rock Camp haben sie nicht nur große Bühnen und wichtige Festivals bespielt sondern auch kaum einen kleinen coolen Club ausgelassen.

Dives haben diesen Geist nun gemeinsam mit dem Produzenten Wolfgang Möstl (Voodoo Jürgens, Clara Luzia, Nino aus Wien) auf "Teenage Years Are Over" eingefangen. So haben sie sich ihren Ruf selbst erspielt, sie bestimmen die Regeln, nach denen sie arbeiten wollen, und dafür brauchen sie keine Erlaubnis und keine gut gemeinten Ratschläge. Appreciate your concern, you're gonna stink and burn.

Großes Selbstbewusstsein trifft auf ein hohes Gespür für Melodien und Dynamik. Ihr Sound spannt einen Bogen von Slits-angelehnten Riffs bis hin zu stadionesquem Balladentum in schwelgerischer Opulenz. Gleich die erste Single "Chico" ist eine Ansage an Sexisten, In-DMs-Slider und Mansplainer. Mit "Tomorrow" und "Waiting" finden sich zwei ganz große Ohrwürmer auf dem Album. "Nightdrive" kann als Soundtrack für nächtliche Trips dienen. Und mit dem Cover "Looking for a Fight" der Punkrock-Band Bleached verbeugen sie sich vor einem ihrer wichtigsten Einflüsse.

Dives schreiben surfigen Garagenpop mit selbstbestimmten Texten. Sie scheuen sich nicht, jemandem ordentlich die Meinung zu sagen. Hier gibt es kein Geheule über vergebene Chancen, keine falschen Eitelkeiten, und keine gespielte Coolness, nur um dabei gewesen zu sein. Auf die anfänglichen Zweifel - waren sie gut genug, wohin wollen sie und was, wenn die jugendliche Leichtigkeit verloren geht - haben DIVES ihre Antwort gefunden: Auf den Bühnen, in ihren Songs und nicht zuletzt bei sich als Vertraute und Weggefährtinnen.

Besetzung: Dora de Goederen: drums; Viktoria Kirner: bass, vocals; Tamara Leichtfried: guitar, vocals
Aktuelles Album: "Teenage Years Are Over" (2019), Siluh Records

Culk | Die Wiener Formation präsentiert im Oktober 2020 ihr zweites Album "Zerstreuen über Euch". Es ist eine Kampfansage an tieferverwurzelte patriarchale Strukturen. Die Gruppe rund um Sängerin & Multiinstrumentalistin Sophie Löw hat im letzten Jahr mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum einen "Suchtsound" (spiegel.de) zwischen Shoegaze und Postpunk kreiert, mit dem sie für großes Aufsehen gesorgt hat. Für das neue Material haben sich Culk mit Produzent Wolfgang Möstl zusammengetan und gehen dabei den Weg des Debüts konsequent weiter.

Allem voran die betörenden Vocals von Sophie Löw, die in ihren Texten die relevanten Themen anspricht und poetisch verhandelt: Das sture Unsichtbarmachen der Geschlechtervielfalt in der sprachlichen und gesellschaftlichen Realität ("Dichterin”). Die vielen Strategien, die sich Frauen für den nächtlichen Nachhauseweg über die Jahre zurechtgelegt haben, um möglichst unversehrt anzukommen ("Nacht”). Die dienende und untergeordnete Rolle, in die sie im Bett, im Alltag, in der Familie, Arbeit und Öffentlichkeit gedrängt werden ("Helle Kammer”). Die nachhaltigen Schäden, die diese Erfahrungen verursachen ("Jahre später”) und die unzähligen wertlosen Rechtfertigungen und Erklärungen, die auf Kritik an den Geschlechterverhältnissen immer wieder folgen.

Es sind gewichtige Themen, sie kreisen stets um Macht, Liebe und Widerstand. Ihre Dringlichkeit wird sofort spürbar. Textlich und musikalisch. Culk haben ihre politischen und persönlichen Kämpfe in ihre Kunst getragen. Mit den musikalischen Formen des Post-Punk, fesselndem Gesang und poetischer Lyrics.

Besetzung: Sophie Löw: Gesang, Gitarre, Synthesizer; Johannes Blindhofer: Gitarre; Benjamin Steiger: Bass, Gitarre; Christoph Kuhn: Schlagzeug
Aktuelles Album: "Zertreuen über Euch" (2020), Siluh Records