Programm
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Mi. 14.11.2018 // 20:00 | Singer/Songwriter

Der Nino aus Wien

Support: Sigrid Horn


// MS: € 15/18/20 (Einzelpreis) // Tickets!


Man weiß nichts Genaues, wann dieses so genannte neue Wiener Pop-Wunder eigentlich seinen Anfang nahm. Tatsächlich ist nicht einmal so klar, ob es ein solches als abgrenzbares Phänomen überhaupt gibt. Erwiesen ist nur, dass - gesetzt den Fall, es gäbe eines - der leicht angeschrullte Liedermacher und Literat Nino Mandl aus dem 22. Hieb dafür nicht ganz unverantwortlich wäre. Dieser schlug nämlich, wie Die Presse schrieb, "als 'Der Nino aus Wien' ähnlich außerirdisch in der Wiener Musikszene auf wie der junge Bob Dylan einst in Greenwich Village." 2009 war das, also zu einem Zeitpunkt, als Wanda oder Voodoo Jürgens maximal als Beislidee existierten.

Ninos Durchbruchslamento "Du Oasch", eine deftig gewürzte Herzschmerz-Poesie, aus dem zweiten Album "Down in Albern" pflasterte recht flott seinen Weg zum wohl ungewöhnlichsten Popstar Österreichs. Die neun Nominierungen für den Amadeus, die ihm im Lauf der letzten Jahre widerfuhren, nimmt er weniger krumm als manche seiner Kollegen, auch wenn ihm die Statuette letztlich lange verwehrt blieb. Der nachtaktive Vielschreiber erweitert derweilen sein Ouevre hurtig um ein grandioses Werk nach dem anderen, landet regelmäßig Nummer Eins-Hits in den FM4-Charts (u.a. mit dem famosen "Praterlied") und spielt begeisternde Konzerte im ganzen deutschen Sprachraum.

2016 hat der Nino aus Wien dann eh den Amadeus verliehen bekommen (alternative), heuer blieb es dann wieder bei der Nominierung. Und das, obwohl er 2018 großes Jubiläum feiert: Seit 10 Jahren ist der "Dylan vom Praterstern" (Falter) mit vollem Herzen und unveränderter Band unterwegs. Deshalb folgt nun ein neues Album mit "großen Liedern". Solchen, die bleiben sollen. Das Jubiläumsalbum - produziert von Paul Gallister (Wanda, Conchita uva.) - präsentiert "der beste Liedermacher seiner Generation" nun im Posthof.

Besetzung: Nino Mandl: vocals, guitar, Raphael Sass: vocsld, guitar, piano, pauT: vocals, bass, clarinet, David Wukitsevits: drums, vocals

Sigrid Horn | Es dauert nur wenige Sekunden, und Sigrid Horn hat einen entweder völlig verschreckt in ihrer emotionalen Intensität - oder aber nachhaltig eingefangen. "Deck mi zua, i leg mi Dreg", singt sie in diesen Sekunden. "Waun ana frogd wo i bin sog i bin weg." So eröffnet die im Mostviertel aufgewachsene Wiener Singer/Songwriterin, lediglich von einer zart gezupften Ukulele begleitet, ihr Solodebüt "Sog i bin weg", das dieser Tage auf Bader Molden Recordings erscheint.

Ungemein eindringlich, dabei keinen Moment effekthascherisch gesungen, handelt es womöglich vom Aufbrechen, sehr viel wahrscheinlicher aber von Todessehnsucht. An Dramatik herrscht auch in den folgenden 13 Liedern kein Mangel, an karger Schönheit freilich auch nicht. Ernst Molden hat die Platte produziert, Walther Soyka für die atmosphärische Aufnahme gesorgt.