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Programm
Ahoi! Pop 2013
Do. 31.10.2013 // 20:00 | Songwriter/Folk

Badly Drawn Boy / Ghostpoet / Scott Matthew / Mighty Oaks / Soul Lobster DJ-Team


// GS: € 24/26/30 // Tickets!


[Opens external link in new windowZur Festivalpage Ahoi! Pop 2013]

Badly Drawn Boy |
Ruhig ist es zuletzt geworden um den bärtigen Barden mit der Wollmütze, der in den Nullerjahren bei Indie-Freischwimmern Wogen der Entzückung lostrat wie wenige andere. Kaum vorstellbar, wie man es all die Zeit aushalten konnte ohne seine mit britischer Ironie gewürzten Geschichten und leicht verschrobenen Songs, die irgendwo zwischen Lennon/McCartney'scher Handwerkskunst, Beck'scher Lo-Fi-Sensibilität und elektronischem "Future Folk" frei im Raum flottieren. Ein Leben ohne Badly Drawn Boy? Trostlos.

Mit umso größerer Freude können wir nun vermelden, dass Damian Gough seinen Tauchgang beendet, um Ahoi! Pop mit einem seiner raren Live-Konzerte zu bereichern. Eine Chance, die man unbedingt nützen sollte, denn schließlich zählte das britische Fachmagazin "Q" Badly Drawn Boy einmal zu den "50 bands to see before you die" - eine Ehre, die nicht nur die musikalischen Vorzüge seiner Band widerspiegelt, sondern auch Goughs ausgeprägte Leidenschaft für Interaktion mit seinem Publikum.

"The Hour Of Bewilderbeast" - so der Titel von Badly Drawn Boys 2000er Erfolgserstling, der in den UK-Top-20 notierte und ihm den begehrten Mercury Prize einbrachte - ist also noch lange nicht vorüber. Auch wenn sich der 44-Jährige in letzter Zeit mehr auf Soundtracks verlegte (der Robert-de-Niro-Streifen "Being Flynn" war sein letzter, die Nick-Hornby-Verfilmung "About A Boy" sein erster Hollywood-Score), verwöhnt uns der charmante Schelm dazwischen immer wieder mit Zeugnissen seines Talents, heiter bis traurige Anekdoten zu Indie-Pop-Kleinodien zu veredeln. So auch mit der als Trilogie angekündigten Songsammlung "It's What I'm Thinking", dessen erster Teil den Titel "Photographing Snowflakes" trägt.

"Gute Songs zu schreiben ist schwerer als Schneeflocken zu fotografieren", meint dazu dessen Schöpfer. Wenn diese Kunst jemand beherrscht, dann ganz sich Badly Drawn Boy.

Aktuelles Album: "It's What I'm Thinking Pt.1 - Photographing Snowflakes" (2010), Edel Records

Ghostpoet | Aus London schifft sich Obaro Ejimiwe aka Ghostpoet ein, der 2010 mit Gilles Petersons Schützenhilfe zum neuen Hoffnungsträger des britischen HipHop avancierte. Seine von der britischen Presse hochgelobte Albumpremiere "Peanut Butter Blues & Melancholy Jam" brachte dem 30-jährigen Sohn nigerianischer und dominikanischer Einwanderer auf Anhieb eine Nominierung für den Mercury Prize ein. Namen wie der frühe Tricky, die späten Massive Attack, Roots Manuva oder The Streets kursierten, um diesen schwer fassbaren, ungemein hypnotischen Hybriden aus Dubstep, Rap, UK Garage und Indie verbal einzufangen.

Mit "Some Say I So I Say Light" treibt Ghostpoet 2013 seine irrlichternde Kreativität jetzt vollends auf die Spitze. Da treffen harsche Industrial Beats auf sonore Pianolinien, hyperdetaillierte Klangornamente auf lakonische Spoken Word Poetry und bewusst im Hintergrund gehaltene Fragmente von Vokalharmonien.

Auch produktionstechnisch vollzieht Ghostpoet nach dem Erfolg des Debüts den Schwenk weg von Laptop und Presets hin zu analogem Studio-Equipment, was auch die Bühnenperformance dieses "Exzentrikers auf Dampferfahrt" (taz) aufs nächste Level hievt.

Aktuelles Album: "Some Say I So I Say Light" (2013), Play It Again Sam

Scott Matthew: Unlearned | Mit überbordender Gesichtsbehaarung betritt auch dieser hünenhafte Mann die Ahoi! Pop-Bühne. Ein Gondoliere der Schwermut könnte man meinen, trägt der gebürtige Australier, der in Williamsburg, Brooklyn, vor Anker ging, doch seine Lieder mit klagender Falsettstimme vor, als gelte es gegen alles Leid der Welt anzusingen.

Wer aber schon einmal Zeuge eines Konzertes von Scott Matthew war, der weiß, dass hier einer der ganz großen Musikpoeten unserer Zeit zwar tief in seine Seele blicken lässt, dabei aber zu keiner Zeit nach Beileid heischt oder in Selbstmitleid zu ertrinken droht. Die spartanisch mit Piano, akustischer Gitarre, Ukulele und verhuschter Percussion instrumentierten Songs, denen Matthew mit unfassbarer stimmlicher Ausdruckskraft Gehör verschafft, rühren zwar zu Tränen, sind aber mitnichten weinerlich. Die Kluft, die zwischen Resignation und Hoffnung, zwischen Trauer und Verzückungstaumel liegt, überwindet Matthew mit jedem Ton. Das Ergebnis: ein Publikum, dass zwischen Vergänsehäutung und Herzerweichung hin und hergerissen ist.

Teil von Scott Matthews Setlists sind seit jeher auch Coverversionen, die stets zu den Höhepunkten einer Show gehören. Mit dem Album "Unlearned", einer handverlesenen Auswahl von Lieblingsstücken seiner Jugend, ist es dem früheren Mitglied der Band Elva Snow nun sogar gelungen, zu höheren Chartsweihen zu gelangen. Fraglos zurecht, denn wer "To Love Somebody" von den Bee Gees oder gar Whitney Houstons "I Wanna Dance With Somebody" derart kunstvoll vom Ballast der Erinnerung trennt und zum unvoreingenommenen Genuss freigibt, hat sich jedes wohlfeile Ohr verdient.

Aktuelles Album: "Unlearned" (2013), Glitterhouse Records

Mighty Oaks | Drei junge Männer aus drei verschiedenen Ländern verbinden drei Harmonien - heraus kommt dabei der Sound von Mighty Oaks. Entstanden ist der Indie-Folk von Ian Hooper (USA), Claudio Donzelli (Italien) und Craig Saunders (GB) im Schmelztiegel Berlin. Akustische Gitarren und Mandolinen bilden dabei das musikalische Zentrum, dazu gesellen sich elektrische Gitarren, die eine ungewöhnliche Tiefe verursachen. Abgerundet wird das Ganze vom soliden Basssound sowie dem Herzschlag eines simplen Schlagzeugs. Ein internationaler Mischmasch, der zwischen Melancholie und entrückter Schönheit pendelnde, großartige Indiefolk-Songs mit Country-Einschlag schafft. "Just One Day" titelt die aktuelle EP der "mächtigen Eichen", im Frühjahr 2014 soll das erste Full-Length Album des Trios erscheinen.

Besetzung: Ian Hooper: vocals, mandolin, guitar, kick drum, tambourine; Claudio Donzelli: vocals, banjo, guitar, mandolin, keys; Craig Saunders: vocals, bass
Aktuelles Album: "Just One Day" (EP, 2013), Mighty Oaks

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