Für das Bruckner-Jahr 2024 begab sich Ina Regen, Amadeus-Preisträgerin und Oberösterreichs derzeit wohl wichtigste Singer-Songwriterin, ein Jahr lang auf die Suche nach spannenden Künstlerinnen und Musikerinnen. Dabei stellte sich Ina die Frage: Könnte "Next Bruckner" nicht genauso gut weiblich sein? Wäre Anton Bruckner heute geboren, dann wäre er vielleicht eine Künstlerin aus einer Region, keinem Ballungsraum, die dank innerer Strahlkraft für die Welt komponiert und ihre Tracks verfasst.
Diese innere Strahlkraft besitzt zweifelsohne auch Ina Regen selbst. Nach ihren beiden #1-Alben "Klee" (2018) und "røt" (2021) erschien im Vorjahr mit "Fast wie Radlfahrn" ein Werk, das bunt und leicht daherkommt, aber doch auch so poetisch und lebensnah ist, wie gewohnt. Die zwei Jahre davor waren durchaus spannende, vor allem aber intensive und bewegte Zeiten, die die gesamte Welt betroffen und berührt haben. Zeiten, die natürlich auch an einer sensiblen Künstlerin wie Ina Regen nicht spurlos vorübergegangen sind. Anstoß genug, eine Vielzahl von Veränderungen zu initiieren und den Erfahrungen, die sie selbst durchlebt hat, auch in ihrer Musik Raum zu geben und diese hörbar zu machen.
Beinahe so farbenfroh wie das Cover des Albums ist auch die dazugehörige Musik, die die heute in Wien lebende Liedermacherin dieses Mal ihren Fans präsentiert. Man kann dies als konsequente Weiterentwicklung einer charismatischen, tatkräftigen und wortgewandten Künstlerin sehen. Oder als Ausdruck eines neu gefundenen Selbstvertrauens einer Frau, deren Stimme für große Teile der Öffentlichkeit zum nicht mehr wegzudenkenden Wegbegleiter geworden ist. Ganz sicher aber ist es die Freude daran, die einst sich selbst auferlegten Grenzen zu durchbrechen und sich neu zu erfinden, zu überraschen und doch treu zu bleiben. "Müsste ich dieser Schaffensperiode eine Überschrift geben, dann stünde da 'Emanzipation'", sagt Ina Regen selbst dazu.
Als Grande Finale der Konzertreihe "Next Bruckner” lädt Ina jetzt zu einem großen Abschlusskonzert - mit der Kuratorin selbst und ihren Artists. Eine aufregende Sichtung aktueller weiblicher Popkultur mit vielen Überraschungen und einem Open End ist garantiert.
Aktuelles Album: "Fast wie Radlfahrn" (2023), Nannerl