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Programm
Ahoi! Pop 2015
Sa. 07.11.2015 // 20:00 | Indierock

Tocotronic / British Sea Power / Schnipo Schranke / Jaws / Like Elephants / OÖN DJ-Team


// GS: € 26/28/32 // Tickets!


Tocotronic | Das Hamburger Diskursrock-Flaggschiff streicht auch nach zehn Langspielern mitnichten die Segel, sondern setzt mit dem "Roten Album" einen weiteren Höhepunkt ihrer an Glanztaten und Überraschungen reichen Geschichte. Ein Album, mit dem Tocotronic gleichzeitig einen Schwenk vollziehen, denn 2015 steht den Herren von Lotzow, McPhail, Müller und Zank der Sinn nach einem liebestrunkenen, wonnepoppigen Werk, in dem alles drinsteckt. Wirklich: alles. Kindheit, Jugend, Aufstand. Wahnsinn und Gefängnis. Kondenswasser, das auf die Selbsterkenntnis tropft, Plasma, das aus der Hand wächst. BMX-Räder, alte Freunde, eleganter Mut und wilde Gefahren.

In zwölf Songs und einem Hidden Track behandeln Tocotronic drei zentrale Anliegen: Liebe, Erinnerung und noch mehr Liebe. Den Rahmen bildet das ganze Leben. Es beginnt mit einem Hinweis darauf, wo alles anfängt, nämlich im Heimatort Langeweile, den es zu verlassen gilt. Der Sänger kommt darauf, dass er das schafft, indem er den Erwachsenen mit Selbstbewusstsein begegnet: Wir spucken ihnen ins Gesicht. So wird er zum Rebel Boy, der anderen bei den zärtlichsten Gelegenheiten begegnen will, auch wenn es dort zum Slapstick kommen sollte: Unter deiner Decke fasst mich das Chaos an. Durch das Fenster des Schlafzimmers sieht er welche, die unter Spießbürgern Spießruten laufen. Von ihrem Anblick lässt er sich anregen, ein Pop-Künstler zu werden. Einer, der Pop-Thesen aufstellt: Es irrt sich jeder, der meint, dass man die Welt vom Müll befreien muss.

Tocotronic sind in jedem Teil dieser Konzept-Story musikalische Könner, die mit den unterschiedlichsten Stilen jonglieren. Wenn sie wollen, klingen sie wie Depeche Mode. Wie Pavement, wenn sie schwelgen. Wie trotzige New Order. Wie aufgekratzte Aztec Camera. Oder wie die Stranglers, die sich mit den Smiths zusammentun, um "Paint It Black" von den Rolling Stones zu spielen.

Mit ihren riesigen Fähigkeiten und mit schlafwandlerischer Sicherheit greifen Tocotronic mal eben in unsere Gegenwart ein. Sie verändern die Zeit. Etliche Dinge, die es noch gibt, wirken auf einmal, als hätte es sie mal gegeben. Darunter eine Musik, die in den letzten Jahren vielen Gelegenheit bot zu bekunden, wie viel Mühe es macht, mit sich selbst verheiratet zu sein.

Diesen sogenannten Diskursrock verabschieden Tocotronic nun auf freundlichste Weise. Damit beginnt etwas Neues. Das rote Album schleudert uns dorthin, ins Offene. Rot für die Liebe, Rot für die Revolution.

Besetzung: Dirk von Lowtzow: Vocals, Guitar; Rick McPhail: Guitar, Keys; Jan Müller: Bass; Arne Zank: Drums, Keys, Vocals
Aktuelles Album: "Das Rote Album" (2015), Vertigo Berlin

British Sea Power | Sie schreiben ihre Musik, wo andere Urlaub machen. Und zwar im südenglischen Brighton und auf der wildromantischen schottischen Isle of Skye. Das Ergebnis ist ebenfalls wildromantisch: Indie von der Insel. Mal melancholisch, manchmal frech und mit jaulenden Gitarren. Das brachte ihnen Vergleiche mit Kollegen wie The Cure, Joy Division, Pixies und Arcade Fire ein.

Gegründet im Jahr 2000, legten British Sea Power drei Jahre später ihr Debüt mit dem untergangsprophetischen Titel "The Decline Of British Sea Power" vor, das von der Sunday Times mit unmissverständlichen Worten begrüßt wurde: "The best band in Britain." Seitdem entwickelte sich das Sextett zu einer Institution in der britischen Indierock-Landschaft, wurden mit ihrem Top-Ten-Album "Do You Like Rock Music?" 2008 für den Mercury Prize nominiert und bespielten mit ihren Pub-Freunden von The Killers amerikanische Megastadien.

Außerhalb der Insel blieb British Sea Power die gebührende Ehre bis dato verwehrt. Aber: Welche Band kann schon von sich behaupten Lou Reed, David Bowie, Sherlock Holmes, Doctor Who und Harry Potter zu ihren Fans zu zählen? Kein Scherz. Nicht nur die beiden erstgenannten, sondern auch Benedict Cumberbatch und Peter Capaldi outeten sich als bekennende Fans und Daniel Radcliffe bekundete öffentlich sogar, sich das Band-Logo (samt ihrem T-Shirt-Slogan "Bravery Already Exists") tätowieren zu lassen.

Auch Sinn für Ausschweifungen ist ihnen nicht fremd: Auf ihrer letzten Heimat-Tour ließen sich BSP nämlich von einem kompletten Blechblasorchester begleiten. Aber auch ohne Bläser ist die Band live eine echte Wucht: Hier, auf der Bühne, findet zwischen epischem Shoegaze und rauschhaftem Gitarrenpop alles seinen Platz, solange es sich exzessiv zelebrieren lässt.

Aktuelles Album: "Machineries Of Joy" (2013), Rough Trade

Schnipo Schranke | Seltsamer Name, außergewöhnliches Duo: Schnipo Schranke, das sind Daniela Reis und Friederike Ernst, Jahrgang 1988 und 1989. Zwei Frauen, die sich an der Musikhochschule über den Weg gelaufen sind. Zwei Außenseiterinnen an Flöte und Cello, für die das Studium der klassischen Musik sich schnell als Missverständnis entpuppt. Denen das Leben zu schade ist, um es mönchischer Hochleistungsfanatik zu opfern. Die bald merken, dass sie füreinander geschaffen sind. Die sich einigeln, um etwas Neues, Anderes zu schaffen. Musik, die sie berühmt machen soll.

Was ihnen mit "Pisse" schon ziemlich gut gelungen ist. Erst wird das Video im Internet herumgereicht. Dann von YouTube gesperrt, weil bei Minute 03:36 ein Penis ins Bild kommt. Jetzt kann man "Pisse" auf Vimeo ansehen und auf YouTube gibt’s das nur noch mit Standbild. Aber wie das mit dem Internet eben so ist, bringt das Schnipo Schranke in den Wertungen der besten Songs des Jahres 2014 Platz 1 (Intro), Platz 8 (Musikexpress) und Platz 6 (Spex) ein.

Wie in "Pisse" singen die beiden Wahlhamburgerinnen auch auf ihrem Debütalbum "satt" in knallehrlicher Weise von der Liebe und vom Liebemachen, vom Scheitern und von den eigenen Schwächen. Ja, Schnipo Schranke machen sich richtig nackig. Das ist existentiell und großartig und ganz sicher auch feministisch, aber eigentlich gar nicht so politisch gemeint.

Von Produzent Ted Gaier (Goldene Zitronen) sanft in Richtung Psychedelic und Erhabenheit geschubst, haben Ernst und Reis ihren Sound zwischen 70er-Orgeln und 80er-Elektronik gefunden. Klavier, Schlagzeug und zwei Stimmen - dazu krautige Störgeräusche und glitzernde Synthie-Kaskaden. Schnipo Schranke ist übrigens eine Kurzform für: "Schnitzel mit Pommes, Mayonnaise und Ketchup". Und das macht garantiert satt.

Aktuelles Album: "satt" (2015), Buback Tonträger

Jaws | Noch vor kurzem hätte auf der Insel garantiert niemand ein Pint drauf verwettet, dass das nächste große Ding ausgerechnet aus Birmingham kommt, dieser vielleicht ödesten Stadt Englands, die man am ehesten noch als Heimat des dauerabstiegsgefährdeten Fußballclubs Aston Villa kennt.

Um 2012 herum begann sich aber rund um Bands wie Peace und Swim Deep eine lokale Indie-Szene zu etablieren, für die auch schnell ein passendes Label samt Schlachtruf gefunden wurde: "Forget Madchester, it's all about the B-Town scene".

Einer der jüngsten und spannendsten Acts dieser stilistisch eigentlich schwer fassbaren Szene Birminghams sind Jaws. Schon ihr erstes Demo "Cameron" stieß 2012 auf großes Interesse in den Tastemaker Blogs. Seitdem veröffentlicht der Vierer in regelmäßigen Abständen beindruckende, mit eingängigen Melodien und Hooks gespickte Singles. Das ist die Stärke der Jaws, die sie auch auf Albumlänge auszuspielen wissen.

"Be Slowly", letztes Jahr erschienen, zeigt eine Band, die das New-Wave-Revival um einige ihrer unwiderstehlichsten Facetten bereichert. Perfekt für den Sommer im Herbst und für das Grande Finale von Ahoi! Pop 2015.

Besetzung: Connor Schofield: vocals, keyboard, guitar; Eddy Geach: drums; Jake Cooper: bass; Alex Hudson: guitar
Aktuelles Album: "Be Slowly" (2014), Rattlepop

Like Elephants | Wunderbar atmosphärische Klänge und geschmeidige, am 80er-Jahre-Pop geschulte Melodien prägen den Sound der fünf Jungs aus Oberösterreich. Ihre Songs vermitteln Stimmungsbilder, die von Lebensfreude und Euphorie bis hin zu Verträumtheit und Melancholie reichen. Den Musikstil von Like Elephants klar zu definieren fällt schwer. Ständig werden unterschiedlichste Einflüsse erkennbar, wobei aber wohl eine Verknüpfung zum New Wave/Post Punk der 80er Jahre am deutlichsten auffällt. Schlussendlich wird man sich jedoch darauf einigen können, dass es sich hier um eine Indiepop-Band handelt, die es geschafft hat ihren ganz eigenen und authentischen Sound zu kreieren.

"'Eigentlich kaum zu glauben, dass die Burschen aus Grieskirchen sind. Wären sie aus Manchester oder Liverpool würde die internationale Musikpresse bereits Purzelbäume vor Begeisterung schlagen.' Dieser Einschätzung von Posthof-Chef Gernot Kremser über das Quintett Like Elephants, die im März den zweiten Platz bei 'Lautstark! Oberösterreichs größter Musikcontest' errang, muss nach dem Anhören ihres CD-Erstlings 'Home' vollinhaltlich zugestimmt werden. Vier Songs hat die Band um Sänger Viktor Koch auf das jetzt beim Wiener Plattenlabel Noise Appeal Records erschienene Debüt-Minialbum gepackt. Vier Hits sind es geworden, die Fans von New Order, Joy Division und Mercury Rev die Freudentränen in die Augen treiben werden. Insbesondere 'Child of Love' und 'The Golden Sea' stechen hervor, verbinden elegant treibende Gitarrensounds mit schwelgerischen Synthies und mit ordentlich Hall unterlegter Stimme." (OÖN)

Besetzung: Viktor Koch: Gesang, Gitarre; Martin Wührer: Gitarre; Roland Gugerbauer: Bass; Christian Luger: Schlagzeug; Manuel Hauer: Synthesizer
Aktuelles Album: "Home" (EP, 2015), Noise Appeal Records

Dienstag, 16. April 2024

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