Snoop Dogg in Blond? Plattenbau-Putin? King of Köpenick? Der Berliner Paradiesvogel in Bomberjacke gibt Rätsel auf. Im Crossover-Coup "Metalkutte" gerierte er sich als Kenner der derben Mucke. Nach "Brenn die Bank ab" dachten dann viele, Romano wäre Polit-Rap, was von ihm mit einem sommerlich-leichten "Klaps auf den Po" gekontert wurde.

Auf lange Album-Distanz ("Jenseits von Köpenick") zeigt sich nun: All diejenigen, die auf ein weiteres ironisches Hipster-Konstrukt aus Berlin gehofft haben, müssen hier leider enttäuscht draußen bleiben. Denn Romano alias Roman Geike ist keine Kunstfigur. Er ist ganz einfach nur er selbst, und sprengt alle Kategorien, weil er einfach macht, worauf er Bock hat.

Er liebt Rap, weil er gerne redet, Metal weil er gerne tanzt und Schlager, weil er gerne singt. Er fährt einen alten 7er BMW - natürlich immer nur in Schrittgeschwindigkeit. Und er ist immer gut parfümiert. Berührungsängste sind ihm fremd, denn bei ihm und seiner Musik gibt es keine Trennung. Romano, das ist Realness, mal ernst genommen. Mit mittlerweile Mitte 30 fügt er alles, was er bisher so gemacht hat, in seinem Debütalbum zusammen: West-Coast, Vocoder-Schlager, Rap, Stadtrand, Philanthropie, Irrsinn.

Produziert hat "Jenseits von Köpenick" übrigens ein bekannter Tausendsassa der Berliner Elektronik-Szene, der ebenfalls Köpenick sein Kiez nennt: Moritz Friedrich aka Siriusmo, Sample- und Frickelkönig, der derzeit mit seinen Kumpels von Modeselektor (als Siriusmodeselektor) das DJ Line-up großer Electro-Festivals ziert. Mit zu Romanos Team zählt außerdem Video-Regisseur Jakob Grunert, der Kopf hinter Friedrich Liechtensteins Werbeclip-Smashhit "Supergeil".

Weshalb SPEX klugerweise kombiniert: "So ein Team baut man sich nicht über Nacht. Der Typ hat Plan."