Country-Sänger und Songschreiber, Bühnenpartner von Bob Dylan, Ringo Starr und Eric Clapton, Katzenliebhaber, Krimi-Bestsellerautor, Gouverneurskandidat von Texas (Wahlergebnis seiner 2006er "Why the hell not Kinky?-Kampagne: beachtliche 13%), Zigarren- und Tequilaproduzent - so sieht ein Leben als Gesamtkunstwerk aus. Jedenfalls eines nach der Fasson des Richard "Kinky" Friedman. Der mittlerweile 70-Jährige macht seinen Namen zum Programm, denn "kinky" steht für schräg und überdreht, und genauso gibt sich Friedman auch auf der Bühne.

Seine ersten Sporen verdiente er sich in den 70ern mit seiner Country-Rockband Texas Jewboys, in ironischer Anlehnung an die "Texas Playboys" von Bob Wills und seinen eigenen jüdischen Background, den der nicht besonders religiöse Friedman auch in Songklassikern wie "They Ain't Making Jews Like Jesus Anymore" thematisierte.

Doch seitdem sind mehr als 30 Jahre vergangen. Im Laufe der letzten Jahre machte er in der amerikanischen Szene allerdings wieder von sich reden, nämlich als Autor unkonventioneller Kriminalromane. Schnell brachten ihm seine rasanten Bücher hohes Ansehen und wurden in 18 Sprachen übersetzt. Zu seinem begeisterten Lesekreis zähl(t)en unter anderem auch Nelson Mandela und Bill Clinton.

Jedes seiner Bücher ist Krimi und Komödie zugleich, immer gespickt mit Witz, Raffinesse und schwarzem, unnachahmlich provokantem Humor, der für Friedman so typisch ist. Obwohl Friedman sich in vielen Jahrzehnten das Image eines Machos und zigarrenkauenden Cowboys geschaffen hatte, enthüllen ihn seine Bücher als gütigen und gefühlvollen Menschen. Seine Freunde, Familie und seine Haustiere - nebst seinen Katzen zählen dazu auch zwei Hunde und ein Gürteltier - gehören zu den wichtigsten Dingen in Friedmans Leben.

Und auch seine alten Songs schaffen immer wieder den Sprung retour in die Charts, veröffentlichte Friedman doch selbst vor einiger Zeit etwa sein eigenes "Tribute Album", auf dem unter anderem Country-Größen wie Willie Nelson, Lyle Lovett, Dwight Yoakam und Tom Waits seine Klassiker intonieren.

Nun gibt der König des politisch Unkorrekten endlich sein spätes Posthof-Debüt - eine höchst amüsante Zeitreise mit Songs und Stories aus seinen Büchern und seinem Leben im Unruhestand. Long live the Kinkster!