Emanuel Lundgren ist nicht gern allein zu Haus. Viel lieber lädt er sich Freunde in sein offenbar sehr geräumiges Einzimmer-Appartement im schönen schwedischen Städtchen Jönköping ein und macht mit ihnen gemeinsam Musik. Auf allen Instrumenten, denen sie habhaft werden können. Banjo, Gitarren, Tuba, Mundharmonika, Saxophon, Glockenspiel, Bläser, diverse Schlaginstrumente, Ukulele, Harmonika, Shaker oder ganz einfach die bloßen Hände, falls gerade kein anderen Klangerzeuger in Griffweite ist.

Seit 2005 läuft dieses kunterbunte Treiben in Lundgrens Musikerkommune schon. Und die Zahl der regelmäßigen Teilnehmer an diesen dezent chaotischen Sit-ins pendelte sich in etwa bei 30 Personen ein. Nichts für ruhebedürftige Leute also, die Wohnung des Herrn Lundgren.

Nur wenige Wochen dauerte es, bis diese sympathische Großfamilie die erste EP "Don't Give Up On Your Dreams" im Kasten hatte und auch ein sympathischer Name war rasch gefunden: I'M FROM BARCELONA. So entschuldigt sich nämlich immer der spanische Kellner Manuel in der britischen Kultserie "Fawlty Towers", wenn er mal wieder Mist gebaut hat.

Vom ersten Konzert, das einen Sommerhype in Schweden entfachte und sich via Blogosphäre auf der ganzen Welt verbreitete, über die ersten heimatlichen Chartserfolge und dem vom FC Barcelona anlässlich ihres CL-Sieges zur Clubhymne auserkorenen Song "We're From Barcelona", bis zum aktuellen Album "Forever Today" hat sich eigentlich nicht viel verändert. Lundgrens bescheidene Worte gegenüber dem britischen Guardian gelten noch immer (fast) ohne Einschränkung: "Eigentlich hatte ich nur diese Idee, einfache, fröhliche Drei-Akkord-Popsongs zu schreiben, die Kindern genauso gut gefallen wie unseren Großeltern." Wobei, ein Akkord mehr darf es neuerdings schon auch sein.

I'M FROM BARCELONA - das wohl liebenswerteste Pop-Phänomen der letzten Jahre - nun endlich auch in Linz. Bringt eure Freunde mit!

Sado Maso Guitar Club | THE INCREDIBLE STAGGERS kennen und lieben wir als die asskickendsten Sixties-Garage-Trash-Apologeten dies- und jenseits des Dachsteins. Da eine Stilfestlegung aber schnell auch zum Korsett werden kann, gründete Matthias Krejan aka Shaking Matthews eine Nebencombo, mit der er sich Stück für Stück der musikalischen Gegenwart annähert. Aber langsam. Der inzwischen fünfköpfige SADO MASO GUITAR CLUB ist erst mal bei den Seventies hängen geblieben. Da dürfen die Songs durchaus 2:30 min. überscheiten, da darf auch ein gepflegtes Solo zelebriert werden und sogar vor eifrigen Gitarren-Battles scheuen die Clubmitglieder nicht zurück. Alles ist erlaubt, solange es nicht nach typischem Indie-Rock riecht. Mit "We Love You Too" ist nun auch der erste Longplayer ganz frisch am Start. Oh ja, wir lieben euch auch!

Sheila She Loves You | Die Band aus der Schweiz tummelt sich mit viel Charme und Ehrlichkeit im musikalischen Fahrwasser von Bands wie The Cure, Peter, Bjorn & John oder The Kooks. Sprich: euphorische Verzweiflung und hoffnungslose Romantik liegen hier nah beieinander. Dass SHEILA SHE LOVES YOU dabei keineswegs in den Kitsch abdriften, beweisen die vier Youngsters auf ihrem live und direkt eingespielten Debüt-Album "Esztergom". Feinster tiefergelegter Powerpop. Grüezi miteinand!