RUMÄNIEN | ROMANIA

"Wenn man durch Arbeit zu Reichtum gelangen könnte, gehörten die Mühlen den Eseln."

Fläche ~3 mal so groß wie Österreich • Einwohner ~2,6 mal so viele wie Österreich • ~89% Rumänen, ~6% Ungarn, ~5% Sonstige • Hauptstadt Bukarest mit ~2,1 Mio Einwohnern • Jahresdurchschnittstemperatur in Bukarest ~11,1 Grad • Pro-Kopf-Einkommen ~32% von Österreich • Die Republik Rumänien grenzt an Bulgarien, Serbien, Ungarn, die Ukraine und Moldawien. Von 1965 bis 1989 wurde das Land von Nicolae Ceaus¸ escu, einem der rücksichtslosesten Diktatoren seiner Zeit, und seiner Geheimpolizei Securitate ausgebeutet und die Bevölkerung unterdrückt. Nach einer gewalttätigen Revolution mit mehr als 1.000 Toten wurde der verhasste Ceausescu standrechtlich erschossen. In der nachkommunistischen Zeit konnte sich Rumänien zunächst nur langsam von den Folgen dieser jahrzehntelangen Diktatur und Misswirtschaft erholen. Rumänien ist (wie Bulgarien) das jüngste Mitglied in der EU (seit 1. Jänner 2007) • Bukarest ist die sechstgrößte Stadt in der EU. • Der Wehrdienst wurde formell im Jahr 2004 abgeschafft. • Im Rekordalter von 66 Jahren hat eine Rumänin durch künstliche Befruchtung eine Tochter zur Welt gebracht. Damit ist Adriana Iliescu die älteste Frau, die je ein Kind gebar. • Dem rumänisch-stämmigen Tarzandarsteller Johnny Weissmüller gelang es als erstem Menschen am 9. Juli 1922 die hundert Meter unter einer Minute zu schwimmen. Durch die Bearbeitung einer Fläche in der Größe eines Fußballfeldes in zwei Minuten hat der 570 PS starke Traktor AGCO Challenger MT875B in der Nähe von Temeswar einen neuen Weltrekord erzielt. Innerhalb von 24 Stunden hatte er eine gewaltige Arbeitsfläche von 644 ha - oder 780 Fußballfelder - bestellt.

Bereits fixierter Höhepunkt des letzten Abends ist das bekannte Speed Brass Ensemble FANFARE SAVALE, die 13 Musiker kommen aus dem kleinen für seine Gypsy Brass Ensembles bekannten Ort Zece Prãjini, in dem jeder männliche Einwohner zumindest ein Blasinstrument spielt und in einem der vielen Gypsy Brass Ensembles spielt. Von diesen ist FANFARE SAVALE, das mit bis zu 200 bpm durch die traditionellen Gypsy-Melodien rast, das Allerschnellste. Also gut festhalten und ab geht die Post.

Firmly booked highlight for the last event is the well known Speed Brass Ensemble FANFARE SAVALE. All the musicians come from the tiny village of Zece Prãjini in Eastern Romania, where everybody plays at least one brass instrument and performs in a gypsy brass ensemble. With their traditional gypsy brass sound played at breathtaking speed they will certainly impress everyone in the audience!

Mit freundlicher Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts Wien.

Fanfare Savale | Das kleine ostrumänische Romadorf Zece Prajini ist für seine hohe Dichte an Musikern und Gypsy-Brass-Emsembles bekannt. So kommen neben den allseits beliebten und bekannten FANFARE CIOCARLIA auch die 12 Musiker von FANFARE SAVALE (oder FANFARA SHAVALE) aus eben diesem kleinen Dorf. Dabei ist es schwierig das reiche musikalische Erbe dieser Musiker exakt zurückzuverfolgen, denn sie machen Musik so lange sie zurückdenken können. Diese Tradition wird mit den Instrumenten von Generation zu Generation weitergereicht. Die 11 rasanten Blechbläser und ein verschmitzt lächelnder Trommler spielen eine recht eigentümliche musikalische Mischung, in der sich die Traditionen uralter Romamusik mit denen des Balkans verbinden. Die Stücke reichen von Hollywood über New Orleans und Odessa bis Konstantinopel. Manchmal glaubt man irgendwo einen bekannten Popsong herauszuhören und schon geht die musikalische Fahrt im Höllentempo einen ganz anderen Weg - Destination unbekannt. Die rasend schnellen, relativ kurzen und oftmals instrumentalen Songs werden mit Inbrunst und Leichtigkeit vorgetragen, dass es eine wahre Freude ist. Begeisterungsstürme garantiert!

Konzert des Monats | Das "Konzert des Monats" im Dezember ist dem eigentlichen Abschlusskonzert der Reihe "Ein Dutzend Europa" gewidmet. "Eigentlich" deswegen, weil es im Jänner noch einen delikaten Nachschlag geben wird. Die Bandauswahl für den Rumänien-Abend gestaltete sich nämlich überraschend schwierig. Entweder war der Termin 12.12. nicht möglich oder die Honorarforderungen der Bands waren jenseits von Gut und Böse. Allerdings konnte eine der Wunschbands, nämlich [MAHALA RAI BANDA], nun für den 26.1.2010 verpflichtet werden. Somit erhalten alle BesucherInnen des FANFARE SAVALE-Konzertes beim Konzerteinlass eine Freikarte für den 26.1.2010 als Draufgabe bzw. verfrühtes Weihnachtsgeschenk.
Und damit ist der 12-teilige Streifzug durch die Musiklandschaften des "neuen EUropas" beendet. Unterm Strich bleiben interessante und außergewöhnliche Konzerterlebnisse vor teilweise schütterer Publikumskulisse übrig. Dies war jedoch aufgrund der Unbekanntheit bzw. Unkommerzialität der auftretenden KünstlerInnen vorhersehbar - und deshalb war dieses Projekt auch nur möglich, weil es großteils seitens der Kulturhauptstadt Europas Linz 2009 finanziert wurde. Dafür sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt!
Ansonsten werden die rumänischen Zigeunerbläser die "Ein Dutzend Europa"-Abschlussparty rocken, dass die Ohren sausen!
Mir bleibt noch abschließend, mich für das Interesse am Posthof-Musikprogramm in diesem Jahr zu bedanken und die Hoffnung, dass dies 2010 mindestens genauso vorhanden sein wird.
Angenehme Feiertage und fröhlichen Jahreswechsel wünscht

Werner Ponesch