Sie pendeln zwischen den baskischen Bergen und dem brodelnden London und verdichten das Beste aus beiden Welten zum perfekten Abtanz-Sound für den Sommer: die gefeierten Hipster-Hippies von den Crystal Fighters. 2010 nahmen sie mit den unwiderstehlichen Gute-Laune-Songs ihres All-killer-no-filler-Debüts "Star Of Love" (man merke: die Anfangsbuchstaben ergeben "SOL", das spanische Wort für Sonne) sowohl Beach-Raves als auch Indie-Discos im Sturm. Ihr Markenzeichen: ein elektronisch aufgemotzter Tribalpop, der durch traditionelle Instrumente wie baskische Flöten, die Xylophon-ähnlichen Txalapartas und die unverzichtbare Ukulele hohen Wiedererkennungswert gewinnt. Dazu setzen Rasiermesser-Riffs den nötigen Rock-Punch und bringen technoide Synth-Motive unterlegt mit harschen Beats den Raver in dir zum Zappeln.

Das Baskenland, das die Bande um Leadsänger Sebastian Pringle ihre spirituelle Heimat nennt, dient gleich in mehrfacher Hinsicht als Quelle der Inspiration. So beruft man sich gerne auf den Komponisten Bakar, dem Großvater von Laure, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Mimi die wunderbaren Chöre auf dem ersten Album eingesungen hatte. Dieser Bakar schrieb nämlich an einer retrofuturistischen Oper namens "Crystal Fighters", die als Versuch angelegt war, baskische Mythen und Musiktraditionen in die Zukunft zu hieven, aber aufgrund der zunehmenden geistigen Umnachtung ihres Schöpfers leider nie vollendet wurde. In den Crystal Fighters schwingt nun das Erbe des Großvaters weiter und zieht seine Kreise in den Clubs der Metropolen.

Auch das zweite Album "Cave Rave" entstand wiederum in den baskischen Bergen, doch das liebenswert schrille Chaos des Vorgängers ist nun einem stärkeren Fokus auf klassisches Songwriting gewichen. Der Qualität der Stücke und dem Potenzial zum kollektiven Tanz-Freakout tut dies aber absolut keinen Abbruch, denn live sind die Crystal Fighters nach wie vor weitum bekannt für ihre hochexplosiven Performances zwischen Punk, Rave und sonnentrunkener Folklore. Was für ein Saisonfinale im Posthof!