Glaubte man, ATTWENGER täte es nach über 20 Jahren vielleicht nimma g'frein, ist flux auch schon ein neues Album da. Hat aber eh fünf Jahre gedauert, bis das Ding im Kasten war, 17 G'stanzln, aufgenommen in Linz und Wien. Aber was sind schon fünf Jahre bei einer Band, die gleichermaßen zeit- wie scheuklappenlos Polka und Landler, Techno und Rock'n'Roll, Folk und Punk auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringt, sprich Quetschn und Schlagzeug, dialekt-isch auseinandergenommen und neu zusammengesetzt. Eine Band, die immer schon wusste, dass es "pumpen muaß". Eine Band, die selbst die BBC-Ikone John Peel beeindruckte, obwohl er kein Wort verstand. Eine Band, die überall, von Simbabwe bis Sibirien, von Malaysien bis Mexiko, auftrat. Und mit Leuten wie Boban Markovic, Fred Frith und - für "Flux" - mit Harri Stojka kooperierte.

"Flux" meint bei ATTWENGER "flugs", im Sinne von geschwind, aber auch "flux" im Sinne von "flow", im Fluss befindlich. Perfekt, finden ATTWENGER, mehr als eine Silbe verschwendeten sie schließlich noch nie an einen Albumtitel. (Ok, das Debüt "Auf da Oim gengan die Kia" hatte ausnahmsweise ein paar mehr.)

Vorne weg: das einzig Schlechte am neuen Album ist das Cover, wie schon der Standard vermerkte. Alles da, was man am widerspenstigen Duo lieben gelernt hat, der "superelastische Groove" (Glitterhouse), die "virtuose Musiksprachmontage" (Megaphon), "Gemeinplätze, mit der Betonung auf gemein" (Der Standard), der "einschrötige Mühlviertler Understatementschmäh" (Bandbio) - und eben der "flow", den ATTWENGER mit den beschränktesten Arbeitsmitteln hinbekommen.

Auffällig ist, dass die alte Tante Rock'n'Roll diesmal stärker an die Kandare genommen wird. Für das Video zu "Shakin my brain" werfen sich Binder & Falkner sogar ins glitzernde Las Vegas-Outfit. Sitzt schlecht, passt aber gut. Da dreht sich das Referenzkarussell: White Stripes auf der Wies'n. Los Lobos am Leiterwagl. Suicide am Stammtisch. Modeselektor mit der Mistgabel. Herrlich.

Freuen wir uns also drauf, wenn ATTWENGER im Posthof "Flux" präsentieren bzw. live fluxen. Tipp zum Schluss: Flux Tickets sichern.
 

Aftershow-Party im Hafenstern!