TanzTage 2017

Rote Linien in gleich mehrfacher Hinsicht überschreitet das traditionsreiche Linzer Tanz-Festival in seiner Ausgabe 2017.

Vier aktuelle Positionen europäischer ChoreographInnen-Persönlichkeiten umfasst die Hauptreihe der heurigen TanzTage im Posthof. Bei allen Unterschieden im Thema: Was Jakop Ahlbom, Leonor Leal, Wim Vandekeybus und Helena Waldmann in ihren Arbeiten eint, ist der Zug zum Überschreiten von Grenzen.

Gänsehaut und Lachanfälle gleichermaßen etwa verspricht das jüngste Bühnenereignis "Horror" des niederländischen Theatermagiers. Ausgerechnet im modernen Chaos des 21. Jahrhunderts (wieder-)entdeckt die spanische Flamenco-Erneuerin den traditionellen andalusischen Cante. Das Vertraute und das Befremdliche des Maskulinen sichtbar macht das belgische Multitalent mit gleich 11 Tänzern on stage. Und eine menschliche Mauer trennt zwei Tanzkompanien im explosiven Beitrag der Berliner Bühnenmacherin zum aktuellen Weltgeschehen.

TanzTage 2017 von 4. März bis 29. April im Posthof.


Programm

Hauptreihe

TanzTage 2017
Sa. 04.03.2017 // 20:00 Tanz
Jakop Ahlbom (NL)
Horror

Im jüngsten Geistesblitz des niederländischen Theatermagiers garantieren Tanz, Akrobatik und gewitzte Effekte Gänsehaut und Lachanfälle gleichermaßen. Österreich-Premiere.

// GS (num. Sitzpl.): € 22/24/26 // Tickets!
TanzTage 2017 | Das flexible Posthof-Abo
Di. 14.03.2017 // 20:00 Tanz
Helena Waldmann (D)
Gute Pässe Schlechte Pässe - Eine Grenzerfahrung

In der im wahrsten Sinne grenzüberschreitenden Choreographie der preisgekörnten Berliner Bühnenmacherin prallen zwei Tanzkompanien auf eine sie trennende, menschliche Mauer. Ö-Premiere.

// GS (num. Sitzpl.): € 22/24/26 // Tickets!
Ausverkauft! Restkartenliste ab 29.3. 15 Uhr
Do. 30.03.2017 // 20:00 Tanz
Wim Vandekeybus & Ultima Vez (B)
In Spite of Wishing and Wanting Revival

Wim Vandekeybus' furioser Tanz für 9 Männer über die Instinkte der Liebe und die Macht des Begehrens lässt das Vertraute und das Befremdliche des Maskulinen sichtbar werden.

// GS (num. Sitzpl.): € 24/26/28 // Tickets!
TanzTage 2017
Mi. 26.04.2017 // 20:00 Tanz
Leonor Leal (ESP)
Jaleo

In der Sprache der hochtalentierten Flamencotänzerin aus Jerez de la Frontera gerät der traditionelle andalusische Cante zum Atemzug des modernen Chaos, das täglich unsere Sinne bombardiert. Österreich-Premiere.

// GS (num. Sitzpl.): € 22/24/26 // Tickets!

TanzTage-Labor

TanzTage 2017
Do. 20.04.2017 // 20:00 Tanz-Labor
Rosalie Wanka & Cecilia Loffredo
Territorium ( ) Körper ( ) Erinnerung

Für seine jüngste gemeinsame Choreographie forscht das österreichisch/argentinische Duo ("Cia. Quiero Ser Agua") erneut hochsensibel am eigenen Leib. Uraufführung.

// GS (num. Sitzpl.): € 13/15/17 // Tickets!
TanzTage 2017 Labor
Sa. 29.04.2017 // 20:00 Art-Performance
SILK Fluegge
Dear

Ein Stück der Fragezeichen und Versuche, einer Suche nach dem Wesen dessen, was den Menschen anzieht. Auf der Bühne: Begehrende aus dem echten Leben, ihre Realität und ihre Wünsche. Empfohlen ab 12 Jahren. Uraufführung.

// GS (num. Sitzpl.): € 13/15/17 // Tickets!

Alle Veranstaltungen: Num. Sitzplätze, Beginn 20:00 Uhr


Liebes Publikum,

Grenzüberschreitung ist das Leitmotiv, das die heurigen TanzTage durchzieht - und zwar, und das ist vielleicht das besonders Spannende, sowohl in inhaltlicher als auch in formaler Hinsicht. Während Opens external link in new windowHelena Waldmann das Thema direkt auf die Bühne stellt und das Verhältnis von guten und schlechten Pässen fantasievoll und provokant auslotet, zeigt Opens external link in new windowJakop Ahlbom, wie sich mittels genialer Einbildungskraft die Genregrenzen von Theater und Film mühelos aufheben lassen. Opens external link in new windowWim Vandekeybus hingegen treibt die Tänzer seines Ensembles ans Limit ihrer physischen Möglichkeiten - und Opens external link in new windowLeonor Leal, die faszinierendste Protagonistin des Flamenco Nuevo, verwischt die Grenzlinien zwischen Tradition und Avantgarde mit spielerischer Leichtigkeit. Zwei Uraufführungen junger österreichischer Choreografinnen ergänzen das Festival.

Wilfried Steiner