BLACK BOMB A, BUCHGRABER & BRANDL, HOSEA RATSCHILLER, I EAT PANCAKES, KARIN VERDORFER, PROVOKE TO PROCEED, RED MACHETE, SIGHTS & SOUNDS, THE A.MEN, THEATER SALON5, TRANSITHEART PRODUCTIONS, VERONIKA MAYERBÖCK & GISELA ELISA HEREDIA, WOLFGANG FRISCH, "DA LINZA RAP" FEAT. KROKO JACK, BUM BUM BIGGALO, DEF ILL, RUDE POSSE AND MANY MORE:

Mehr Newcomers & neue Ideen, mehr frische Kleinkunst-Abenteuer, die die Welt nicht retten, mehr spannende Tanz- und Theater-Erstaufführungen, mehr Indie, Metal, Punk & HipHop und nicht zu letzt - mehr Linz!

Im HEIMSPIEL 2012 im Posthof ist wieder alles drin, sprich einiges zu entdecken an 14 heftigen Abenden zur Förderung der jungen österreichischen Szene aus MUSIK, TANZ, THEATER, KLEINKUNST und LITERATUR.

Von 27. JAN. bis 24. MÄRZ am Linzer Hafen. Sei dabei:-)

Liebe Heimspiel-Fangemeinde,

"Do itrightandmakeitperfectand real" singt James Murphy von LCD Soundsystem in "Home" so treffend, um wenig später in dem Song über die Unwegsamkeiten der Welt da draußen zu lamentieren. Und wirklich, so einfach ist es nicht immer, alles richtig zu machen, auch nicht zuhause.

In den Anfangszeiten des Heimspiels wurde in der Linzer Musikszene viel diskutiert: Was ist dieses Heimspiel überhaupt, was soll es. Es gab jene, die meinten, ihre Musik habe den Anspruch nicht nur Zuhause, sondern überall in der Welt gehört zu werden. Quasi die Basis von Popkultur. Es wurde fast schon eine Gettoisierung der heimischen Szene geortet. Andererseits gab es auch die Auffassung, das Heimspiel sei ein Ausdruck der kreativen Kraft der Musiker Vorort, die endlich einmal, heraus aus Proberäumen und -kellern, sichtbar gemacht werden muss. Ich kann beiden Ansätzen etwas abgewinnen. Und dennoch, wenn ich raus in die Welt will, muss ich meine Reise irgendwo beginnen und warum nicht auf heimischen Rasen, mit meiner Fan-Crowd im Rücken, die mich supportet. Darum: "Do itrightandmakeitperfectand real"!

Alte Helden und junge Stürmer könnte man die diesjährige Mannschaftsaufstellung vorsichtig umschreiben. 2012 konzentriert sich das Heimspiel in der Musik stark auf regionale SpielerInnen. Kickoff ist schon am 27.1.12 mit dem Indienative-Gig, bei dem The A.Men ihre neue CD "Challenger" präsentieren. Thomas Prömer, mit Clouds Over Chrysler-Geschichte, und seine 8-köpfige Band vereinen alte Helden und Junge Stürmer perfekt in einer Band. Passgenau kommen da düstere Lo-Fi Song-Perlen, unhaltbar die satten Gitarrenriffs. Ein wahrlich zwingender Auftakt, bei dem es einen sicheren Gewinner gibt: das Publikum!

Vorwiegend Stürmer bietet der 3.2.12, bei dem Punk auf Metal trifft. Eine in der Subkulturgeschichte eher unvereinbar scheinende Mixtur zeigt in unseren Zeiten: everything goes! Und das nicht schlecht, denn Punkorama vs. Metal Overdose ist quasi schon ein Fixstarter im Heimspiel. Sie repräsentieren musikalisch mehr Blutgrätsche und Kick and rush als zierliches Kurzpassspiel. Rund zehn Bands an einem Abend werden den Posthof in einen Hexenkessel verwandeln -Bengalisches Feuer ist nicht erwünscht! Neben dem Austrian Newcomer Award am 16.2.12 ist auch der Musikschul-Nachwuchs mit BORG SOUNDS am 29.2.12 der enorm wichtige U-19-Part des Heimspiels.

In die nervenzerfetzende Verlängerung gehen wir am 24.3.12 mit dem HipHop Jam Linz / "Da Linza Rap". Linz hat seit Anfang der 90er Jahre eine brodelnde HipHop-Szene, allen voran TEXTA als hocherfahrene Spielerstars. In der Zwischenzeit gibt es einen aufregenden Nachwuchs, der jenseits von HipHop-TV-Formaten für Aufsehen sorgt. Mit dabei Jack Unterwega a.k.a. Kroko Jack - der "Erfinder des Mundart Rap", Sodom & Gomorrah, Bum Bum Biggalo, Bella Diabolo, FIRECLATH, GOOD VIBRATION und Tod Ernst a.k.a DJ Rapha L. Das Spielfeld wird qualmen!
In diesem Sinne, wir seh'n uns in der Fankurve des Posthofs!
Gernot Kremser

Liebes Publikum,

zwei außergewöhnliche Theaterproduktionen bilden das Herzstück des Heimspiels 2012 in den Bereichen Tanz/Theater/Kleinkunst. Die Wiener Off-Bühne "Salon5" zählt zu den interessantesten und aufregendsten neuen Ensembles der österreichischen Theaterszene. Nach aufsehenerregenden Adaptionen etwa von Daniel Kehlmanns "Ich und Kaminsky" oder Stephen Kings "Carrie" gastiert die experimentierfreudige Truppe in Linz mit einer spektakulären Umsetzung des Romans "Zwischen neun und neun" von Leo Perutz. Bei kaum einem österreichischen Autor des vergangenen Jahrhunderts klafft eine größere Lücke zwischen Bekanntheit und Qualität. Auch wenn der Name schön langsam da und dort durchsickert, so bleibt doch die Tatsache bestehen, dass Perutz in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht dort steht, wo er seinem Rang nach hingehört: an die Seite von Musil und Broch. Vielleicht können die beiden Vorstellungen im Posthof den einen oder die andere darauf neugierig machen, das Werk eines der wichtigsten (und spannendsten!) Wiener Schriftstellers zu entdecken. Es lohnt sich garantiert!

Der zweite Theater-Beitrag, eine Posthof-Koproduktion, passt geradezu idealtypisch in den Heimspiel-Kontext. Ein brisantes Thema, ein tolles Stück eines in Linz lebenden Autors, eine Schauspielerin und eine Regisseurin, die beide in der Linzer Szene verankert sind, ein faszinierendes Video- und Sounddesign: diese Ingredienzien ergeben eine hochexplosive Theater-Mischung. In "Trixi Baby - eine Curettage" nähert sich Martin K. Menzinger auf ungewöhnliche Weise dem Thema Missbrauch. Doch seine Protagonistin, exzellent dargestellt von Karin Verdorfer, in Szene gesetzt von Birigit Schwamberger, ist nicht nur leidendes Opfer... Im Anschluss an die Vorstellungen besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit Christine Winkler-Kirchberger (Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ), Barbara Künschner / Guido Bonifer (Kinderschutzzentrum Linz), Martin K. Menzinger und dem Ensemble.

Doch auch die Kleinkunst und die Performance haben ihre angestammten Plätze im Heimspiel. Am 29. Februar gibt es an einem Abend gleich zwei Tanzprojekte zu erleben: "One rotten day in paradise" von Veronika Mayerböck & Gisela Elisa Heredia sowie "The Hype", eine Performance der Transitheart Productions rund um die Red-Sapata-Mitbegründerin Ilona Roth. Und die Kabarett-Stars von morgen heißen vielleicht Buchgraber & Brandl oder Hosea Ratschiller. Im Heimspiel werden sie jedenfalls beweisen, dass sie das Zeug dazu haben.
Wilfried Steiner

PS: Für Ihr/Dein Interesse und die Unterstützung der (ober)österreichischen Kulturszene danken wir im Voraus. Ebenso möchten wir uns bei Stadt Linz, Land OÖ, unserem langjährigen Sponsor Bank Austria sowie den Medienpartnern im Namen der teilnehmenden KünstlerInnen herzlich für die Unterstützung bedanken!